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    Eine ehemalige Brennpunktschule schreibt Erfolgsgeschichte

    In den vergangenen 20 Jahren hat sich an der Sonnenlugerschule in Mengen viel getan Schulleiter Joachim Wolf berichtet

    von Jennifer Kuhlmann

    MENGEN – An kaum einer Schule im Landkreis wird sich in den vergangenen zehn Jahen so viel getan haben wie an der Sonnenlugerschule in Mengen. ,,Wir haben buchstäblich alles einmal von rechts nach links gedreht“, sagt Schulleiter Joachim Wolf. Aus der Werkrealschule ist 2016 eine Gemeinschaftsschule geworden, an der die Schüler auf drei Niveaus unterrichtet werden und die Option auf alle Bildungsabschlüsse haben. Bei umfangreichen Umbau- und Sanierungsarbeiten hat sich auch räumlich unfassbar viel getan.

    Als Joachim Wolf 2001 nach dem Referendariat in Sigmaringendorf an die Sonnenlugerschule kam, sei es für ihn schon ein „Kulturschock“ gewesen. „Man konnte da schon von einer Brennpunktschule reden, ohne zu übertreiben“, sagt er heute. Nicht ohne Grund sei die Schulsozialarbeit bereits vor 20 Jahren an der Schule eingerichtet worden. In zwei Jahrzehnten hat sich die Schule einen so guten Ruf erarbeitet, dass Eltern aus dem ganzen Kreisgebiet ihre Kinder nach Mengen schicken möchten.

    Auch deshalb konnte die Schülerzahl stabil gehalten werden. Im Jahr 2000 kamen die 300 Schüler der Schule aus Mengen und Scheer, nach der Schließung der Hauptschule in Hohentengen 2010 besuchten 299 Schüler aus Mengen, Scheer und der Göge die Sonnenlugerschule. ,,Aktuell haben wir 270 Schüler, die aus insgesamt 30 Wohnorten innerhalb und außerhalb des Landkreises kommen“, so Wolf.

    Er wurde 2010 Schulleiter und hat mit dem Schulträger und seinem Kollegium dafür gesorgt, dass die Schule immer vielfältiger geworden ist. Profilbereiche wie „Lernen in Projekten“ oder die Berufswegeplanungen wurden ausgebaut, Zertifizierungen und Auszeichnungen angestrebt.

    Joachim Wolf kommt 2001 als Lehrer an die Sonnenlugerschule, seit zehn Jahren ist er ihr Leiter. Foto: Vera Romeu

    Heute hat die Sonnenlugerschule ein breites Angebot im Sport- und Bewegungsbereich, betreibt eine erfolgreiche Sprachförderung für Schüler, die aus anderen Ländern hergezogen sind, und hat zuletzt sogar einen Schülerroman veröffentlicht. Nicht zuletzt macht die Tatsache, dass sie Gemeinschaftsschule geworden ist, die Sonnenlugerschule auch attraktiv für junge Lehrer. Die dürfen in komplett neuen oder sanierten Räumen und mit bester Ausstattung arbeiten. Es gibt Lernateliers, Inputräume, W-lan in allen Räumen, Werkstätten, eine Sporthalle und ein Schülerhaus für die Ganztagsbetreuung.

    Während vor 20 Jahren nur Grund- und Hauptschullehrer an der Schule beschäftigt waren, sind heute Realschul- und Gymnasiallehrer vertreten, es gibt Lehrbeauftragte, Jugendbegleiter, Referendare und ISP-Praktikanten. In Wolfs Wahrnehmung haben sich auch die Eltern verändert. „Ich empfinde sie als sehr gut informiert“, sagt er. „Wir müssen immer häufiger Diskussionen um die pädagogische Ausrichtung unseres Unterrichts führen.“ Das sei zunächst einmal nichts Schlechtes, solange die Fachkompetenz der Lehrer von den Eltern auch akzeptiert und gewürdigt werde.

    Die Digitalisierung, Hybrid- oder Fernunterricht bereiten Wolf keine Kopfschmerzen. „Wir sind da auch durch die Corona-Krise gut gewappnet“, findet er. In Zukunft werde die Schule vor allem als Raum für soziales Lernen wichtiger werden. „Präsenzunterricht ist für unseren Lehrauftrag unabdingbar“, betont er.

    Die Gemeinschaftsschüler des ersten Jahrgangs besuchen mittlerweile die neunte Klasse. Sie können die Sonnenlugerschule im Sommer 2021 mit dem Hauptschulabschluss verlassen oder noch ein Jahr für die Mittlere Reife dranhängen. „Dann ist die Änderung der Schulform nach einer Übergangszeit ganz vollzogen“, so Wolf.

    Quelle: Schwäbische Zeitung vom 04.12.2020 , Besuchen Sie die Schwäbische Zeitung unter: www.schwaebische.de