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    Kleiber–Pärchen macht es sich im Nistkasten der Sonnenlugerschule gemütlich

    „Was macht der Vogel?“, ist derzeit eine ganz normale Frage an der Sonnenlugerschule in Mengen. Die Antwort ist dank der Schulcloud jederzeit live abrufbar.

    Auf dem Schulhof und im Lehrerzimmer der Sonnenlugerschule gibt es seit einiger Zeit ein ungewöhnliches Gesprächsthema. „Was macht der Vogel?“, „Gibt es schon Eier?“, „Wann schlüpfen die Kleinen?“ oder „Sind sie noch da?“ wird Lehrer Jakob Fahlbusch regelmäßig gefragt.

    Schule bekommt Nistkasten gespendet

    In den Nistkasten, den die Schule — wie so viele anderen im Kreisgebiet — von der Volksbank gespendet bekommen hat, zieht nämlich gerade ein Kleiber–Pärchen ein. Dank der Ausstattung mit einer Kamera können Schülerinnen und Schüler, aber auch Interessierte aus dem Lehrerkollegium den Nestbau live verfolgen.

    „Natürlich haben wir den Nistkasten gern genommen“, sagt Schulleiter Joachim Wolf. „Dass sich aber so schnell ein Vogel dafür interessiert und dort einrichtet, hätte ich nicht gedacht. Deshalb hat Jakob Fahlbusch, der sich über den richtigen Platz für den Kasten informiert hat — zu beachten sind die Ausrichtung, die Höhe, Gebüsch in der Nähe und Ähnliches -, den Ball auch zunächst flach gehalten.

    „Wir haben den Schülern erst einmal nichts von dem Nistkasten erzählt“, sagt er. „Sie hätten nur immer wieder danach gefragt und wären dann enttäuscht gewesen, dass sich nichts tut.“

    Nistkasten–Gruppe in der Schulcloud

    Doch schon kurz darauf bekam Jakob Fahlbusch die Nachricht, dass die Kamera, die auf Bewegung im Nistkasten reagiert, aktiviert wurde und etwas aufgezeichnet hat. Eine Blaumeise hatte sich im Inneren umgesehen. „Es funktioniert wie eine Wild– oder Überwachungskamera“, so Fahlbusch. Er hat deshalb in der Schulcloud eine Nistkasten–Gruppe angelegt, und das Video der Meise dort eingestellt.

    Mittlerweile gehören der Gruppe Schüler aus allen Jahrgangsstufen und auch einige Lehrer an. Auch, wenn die Meise sich nicht mehr hat blicken lassen, gab es weiter etwas zu sehen. Jetzt ist ein Kleiber dabei, den Nistkasten für sich und seine Liebste einzurichten.

    „Der Kleiber war nicht so einfach zu erkennen wie die Meise, vor allem, weil wir erst nur schwarz–weiß Bilder hatten“, sagt Fahlbusch. Immer, wenn nicht genug Licht die Kameralinse erreiche, würde auf Nachtmodus und Schwarz–Weiß umgestellt.

    Plötzlich für alle interessant

    Weil die Schülerinnen und Schüler natürlich alles über die neuen Bewohner des Nistkastens wissen wollten, musste sich auch der Lehrer zunächst über das Verhalten und die Vorlieben der Kleiber informieren. „Plötzlich war es für alle interessant, dass Kleiber senkrecht an Bäumen hochlaufen können und den Eingang des Kastens so verkleinern, dass keine größeren Vögel mehr hindurchpassen.“

    Auch das Material für den Nestbau ist besonders: Anstatt flauschiger Dinge sucht der Kleiber gezielt Holzreste, trockenes Laub und Rinde zusammen. „Hackschnitzelreste kommen bei ihm echt gut an.“

    Bald könnte Nachwuchs folgen

    Gemeinsame Recherchen haben ergeben, dass im Laufe des Aprils mit Eiern gerechnet werden kann. „Die Brutzeit selbst ist dann eher kurz“, sagt Fahlbusch.

    Für die Fans der „Piep–Show“, wie die Videos aus dem Nistkasten mittlerweile gern genannt werden, wäre es jedenfalls ein Traum, wenn sie das Schlüpfen und Flüggewerden von Nachwuchs live miterleben könnten. „Alle Daumen sind gedrückt“, so Schulleiter Joachim Wolf.

    Text: Jennifer Kuhlmann (Schwäbische Zeitung – Online abrufbar: https://www.schwaebische.de/regional/sigmaringen/mengen/kleiber-parchen-macht-es-sich-im-nistkasten-der-sonnenlugerschule-gemutlich-1515029)
    Bild / Videos: Sonnenlugerschule Mengen, Jakob Fahlbusch
    Beitragsbild: C. Robiller / naturlichter.de (Hyla meridionalis)