Sonnenlugerschule Gemeinschaftsschule führt Juniorwahl durch
An der Sonnenlugerschule Gemeinschaftsschule wurde heute für alle Neunt- und Zehntklässler die Juniorwahl durchgeführt. Die Juniorwahl ist ein handlungsorientiertes Konzept zur politischen Bildung an weiterführenden Schulen und möchte das Erleben und Erlernen von Demokratie ermöglichen. Im Rahmen der anstehenden Bundestagswahl wurde auf Initiative von Lehrer Krischan Hillenbrand eine realitätsgetreue Wahlsimulation organisiert und durchgeführt. Das didaktische Konzept dahinter basiert auf zwei Säulen: Die erste Säule umfasst die intensive unterrichtliche Vorbereitung, die die Lehrkräfte selbst in ihren Klassen durchführen. Die zweite Säule und Höhepunkt des Projektes stellt der Wahlakt dar. Organisiert wurde er mit Unterstützung der Lehrkräfte von den Schülerinnen und Schülern selbst. Mitglieder der SMV bildeten einen Wahlvorstand, führten ein Wählerverzeichnis und erhielten Wahlbenachrichtigungen und Wahlkabinen und -urnen. Ihre Stimme konnten die Schüler heute bei einer klassischen, realitätsgetreuen Wahl abgeben. Zur Wahl standen diejenigen Politiker/-innen, die im Wahlkreis der Schule auch öffentlich kandidieren.
Mit der Juniorwahl soll das Interesse der Jugendlichen für Politik geweckt und Freude an politischer Beteiligung vermitteln werden. Die Grundvoraussetzung dafür ist ein generelles Verständnis unseres politischen Systems. In der unterrichtlichen Vorbereitung setzten sich die Schülerinnen und Schüler intensiv mit dem Thema Wahlen und unserem politischen System auseinander. Der fundierte Meinungsbildungsprozess, das Üben, Entscheidungen zu treffen und sich eine eigene Meinung zu bilden, standen dabei im Vordergrund. Jugendliche sollen lernen, sich anhand aktueller gesellschaftlicher und politischer Fragen Informationen zu beschaffen und ihr Urteilsvermögen gestärkt werden. Die Jugendlichen sollen mit ihren Meinungen und Interessen ernstgenommen werden. So hat der Wahlgang bei der Juniorwahl einerseits einen Übungseffekt und stärkt andererseits das Artikulieren von Meinungen.
Politische Bildung ist heute wichtiger denn je. Demokratiefeindliche Tendenzen, politische Gleichgültigkeit, das Misstrauen gegenüber politischen Akteuren und die fehlende Bereitschaft, gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen, stellen Herausforderungen für parlamentarische Demokratien dar. In einer Zeit, in der die Parteien Schwierigkeiten bei der Mobilisierung von Nachwuchs haben, ist es besonders wichtig, Jugendliche für politische Themen zu begeistern, ihnen Gehör zu verschaffen und sie in ihren Belangen ernst zu nehmen. Die Juniorwahl möchte daher einen wichtigen Beitrag für die Einbindung junger Menschen in politische Prozesse leisten und damit langfristig eine Stärkung der Demokratie bewirken.
Bildunterschrift:
Schüler der Klasse 10 der Sonnenlugerschule beim Gang zur Wahlurne. Als Wahlvorstand fungierten die beiden Schulsprecher Jaret Lohrer und Nadja Koscielniak, die unter Aufsicht der Verbindungslehrkräfte Luisa Teufel und Manuel Kadow die Wahl durchführten.