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  • Deutsch lernen

    Pädagogische Vorbemerkungen und Zielformulierung

    Sprache ist das wesentliche Kommunikationsmittel und eine Voraussetzung zur Teilnahme in Gesellschaft und Schule. Sicherheit im Umgang mit der Bildungssprache Deutsch ist die Grundlage für den schulischen Erfolg und damit auch dafür, sich nachhaltig für das Leben in Gesellschaft und Beruf zu qualifizieren. Ziel der Vorbereitungsklasse (VKL) ist es, die Sprachkompetenz der SchülerInnen so zu verbessern, dass sie mehr Sicherheit im Umgang mit der deutschen Sprache allgemein erlangen und die Bildungssprache Deutsch so gut beherrschen, dass sie erfolgreich am Unterricht einer Regelklasse teilnehmen können.

    Bestandsaufnahme und organisatorischer Rahmen

    Schülerinnen und Schüler

    Die Sonnenlugerschule führt eine Vorbereitungsklasse für Schülerinnen und Schüler nichtdeutscher Herkunftssprache und / oder ohne ausreichende Kenntnisse in Deutsch eingerichtet. Die Vorbereitungsklasse wird als jahrgangsgemischte Klasse geführt.

     

    Unsere Schülerinnen und Schüler der VKL im Schuljahr 2019-2020
    Feststellung des Sprachförderbedarfs

    Vor der Aufnahme in die Vorbereitungsklasse wird eine Sprachstanderhebung durchgeführt. Zur Feststellung des Sprachförderbedarfs werden von der Schule hierfür altersstufengemäße Sprachstandfeststellungsverfahren eingesetzt, die u.a. die Bereiche Wortschatz, Satzbau, Ausdrucksfähigkeit und Leseverstehen umfassen. Zum Sprachstandfeststellungsverfahren der Sonnenlugerschule zählen:

    • Erhebung der Sprachbiographie und Sprachbeobachtung
    • Diagnose des mündlichen Erzählens
    • Diagnose des schriftlichen Erzählens
    • Leseverstehens-Tests
    • Hörverstehens-Tests
    • C-Tests
    • Klassenarbeiten und Tests
    • mündliche Leistungen in den Fächern und Fächerverbünden
    • das Ergebnis der Onlinediagnose
    • Beratung der Klassenkonferenz
    • Wenn vorhanden: Päd. Bericht der abgebenden Schulen
    • Wenn vorhanden: Testergebnisse des/der Beratungslehrers/in
    Evaluation / Dokumentation

    Sprachliche Fortschritte werden evaluiert und dokumentiert. Die Leiterin der Vorbereitungsklasse erstellt individuelle Förderpläne aus denen Leistungsstand, Leistungsvermögen und Motivation ablesbar sind. Außerdem enthalten die Förderpläne Zielformulierungen und geeignete Fördermaßnahmen.

    Regelmäßige Gesprächsrunden mit den Lernenden innerhalb des Unterrichts (wöchentliches „Lern-Resümee“, Klären von Bedürfnissen und Konflikten, feierliche Anlässe…) dienen zum  kleinschrittigen Evaluieren individueller Lernerfolge.

    Die Arbeit in der Vorbereitungsklasse wird in einem Klassentagebuch dokumentiert.
    Die Leistungsrückmeldung bezüglich des Spracherwerbs (kein Zeugnis) findet im Schulhalbjahr in Form eines kurzen Rückmeldebogens und am Schuljahresende in Form einer Verbalbeurteilung statt. Zusätzlich bekommen die SchülerInnen ein Zeugnisformular, in dem Noten der Fächer eingetragen sind, in denen die SchülerInnen am Unterricht der Regelklasse in der Art teilnehmen konnten, dass eine Notengebung sinnvoll und möglich war.

    Kooperationen allgemein

    Die Leiterin der Vorbereitungsklasse pflegt einen regelmäßigen und intensiven Austausch mit:

    • dem Elternhaus bzw. entspr. Kontaktpersonen (Dolmetscher, Integrationshelfern…) und
    • den anderen Lehrkräften, die in der Sprachförderung „intensiv“ / „individuell – Üben und Wiederholen“ tätig sind sowie
    • den Klassen- und Fachlehrern und der Schulleitung.

    Bei Bedarf wird mit der Schulpsychologischen Beratungsstelle des Schulamtes Albstadt, der Erziehungsberatungsstelle Sigmaringen, der Caritas Sigmaringen oder dem Jugendamt Sigmaringen kooperiert.
    Als Dolmetscher unterstützen hierbei Kollegen (Frau Megerle (ro), Herr Konienczny (pl)) oder Bezugspersonen aus dem persönlichen Umfeld der Eltern und Schüler.

    Unterricht

    Der Unterricht dient vorwiegend dem Erlernen der deutschen Sprache, des Fachwortschatzes und schulischer Techniken und Arbeitsweisen. Er bereitet auf den Unterricht und die Integration in die Regelklasse vor.

    Die Schüler erhalten täglich Sprachunterricht, besuchen aber auch jeden Tag den Unterricht ihrer Jahrgangsstufe.
    Gliederung der Sprachförderung:

    Sprachförderung allgemein:

    Im Rahmen der Vorbereitungsklasse erhalten die Schüler täglich in leistungs- und themenbezogenen Gruppen Sprachunterricht.
    Außerhalb des VKL-Unterrichts besuchen sie den Regelunterricht ihrer Stammklasse oder nehmen an der  Sprachförderung „intensiv“ teil.

    Sprachförderung „intensiv“:

    Hier werden Schüler je nach Sprachstand einzeln oder in sehr kleinen Gruppen   gefördert bzw. in den Unterricht begleitet und gefördert.

    Sprachförderung „individuell –  Üben und Wiederholen“:

    Tägliches Üben und Wiederholen im Rahmen der Lernzeit mit individueller Betreuung.

    Die Unterrichtsplanung wird in regelmäßigen Abständen der aktuellen Schülerkonstellation, den fortschreitenden Lernständen und den individuellen Bedürfnissen der Lernenden angepasst.
    Der Unterricht in der VKL gestaltet sich aufgrund der großen Heterogenität der Gruppe meist offen und in hohem Maße differenziert.

    Materialien und Lehrwerk

    Vielfältige themen- und wortschatzbezogene Materialien wurden hergestellt und angeschafft. Die individuellen Lernphasen mit dem Arbeitsplan beziehen sich hauptsächlich auf zwei Lehrwerke („Die Deutschprofis A1“, Klett und „Wir neu A1-B1“, Klett). Zur Arbeit mit dem Arbeitsplan sind Bücher in ausreichender Anzahl, sowie achtzehn Kopfhörer und achtzehn MP3-Player vorhanden. Das Material zum Unterrichten in der Vorbereitungsklasse befindet sich gesammelt im Klassenzimmer der VKL. Darüber hinaus nutzen die VKL-Schüler die Schullaptops und die Lerncomputer des Lernhauses (z.B. für Online-Übungen, zum Erstellen von Präsentationen, für Bewebungsschreiben usw.). Verantwortliche ist die Leiterin der Vorbereitungsklasse.

    Integration in die Regelklasse

    Zeitpunkt der Integration: flexibel und individuell, an keinen festen Zeitpunkt gebunden, festgelegt durch die unterrichtenden Lehrkräfte mit Zustimmung der Schulleitung. Kann gestuft mit sich erhöhenden Stundenanteilen in der Regelklasse nach Zuwachs der Sprachkompetenz erfolgen.

    Eine unterjährige Integration in die Regelklasse ist ausdrücklich in den Blick zu nehmen, wenn die Voraussetzungen (Leistungsstand, Leistungsvermögen und Motivation) hierfür gegeben sind. Dem Wechsel von der Vorbereitungsklasse in die Regelklasse können Probephasen von unterschiedlicher Dauer und in unterschiedlichen Fächern bzw. Fächerverbünden vorgeschaltet werden.

    Verschiedene Abstufungen der Integration in die Regelklassen sind denkbar (Einteilung nach Leistungsstand). Eine Gruppe nimmt, zur besseren Integration der SchülerInnen in die Schulgemeinschaft, an allen Unterrichtsstunden der Regelklasse außerhalb des VKL-Unterrichts teil. Eine Gruppe kann zudem am Mathematikunterricht der Regelklasse teilnehmen. Eine weitere Gruppe nimmt in allen Hauptfächern am Unterricht der Regelklasse teil. Die Unterrichtsstunden der Vorbereitungsklasse reduzieren sich hier entsprechend. Eine vierte Gruppe nimmt außerhalb des Unterrichts der Regelklasse am VKL-Unterricht teil, um eine Unterstützung bei der Vorbereitung auf die Abschlussprüfung zu realisieren.

    Waldspaziergang der VKL

    Einbindung der Vorbereitungsklasse in die Schulgemeinschaft

    Die Vorbereitungsklasse nimmt als solche an verschiedenen Veranstaltungen der Schulgemeinschaft teil und gestaltet diese mit (z.B. Weihnachtsfeier, Weihnachtsgottesdienst, …). Zudem nehmen alle SchülerInnen im Rahmen ihrer Regelklassen an den Veranstaltungen der Schule teil (Bundesjugendspiele, Projektwochen, Klassenausflüge …). Innerhalb der Regelklasse können die Klassenlehrer/innen sozial kompetente „Paten“-SuS für VKL-Teilnehmer wählen, wenn diese aufgrund sprachlicher Barrieren oder kultureller Unterschiede Unterstützung im Schulalltag benötigen.

    Zudem können gegenseitige Kontakte zu Mitschülern regelmäßig gepflegt werden. Zum Beispiel:

    • Schülerhaus
    • Pausen
    • Mittagspause / Bewegungsangebote
    • Ausflüge
    • Jugend trainiert für Olympia / Sportmannschaften
    • Ganztagesangebote
    • Projekte
    • Gemeinsame Unterrichtsstunden

    Übergang Schule-Beruf

    Übergang Schule-Beruf ist ein wichtiges Thema an der Sonnenlugerschule. Die SchülerInnen der Vorbereitungsklasse nehmen an allen diesbezüglichen Veranstaltungen und Aktionen teil und werden von den betreuenden Lehrkräften besonders unterstützt. Auch werden sie im Unterricht der Vorbereitungsklasse, wenn möglich gesondert darauf vorbereitet (z.B. Wortschatzarbeit mit Bezug auf das anstehende Praktikum, …). Der erste Schüler der Vorbereitungsklasse hat im Schuljahr 2015/16 seine Hauptschulabschlussprüfung bestanden und direkt eine Lehrstelle erhalten.

    Weiterentwicklung

    Als mittel- und langfristiges Ziel zur Weiterentwicklung des Sprachförderkonzepts an der Sonnenlugerschule wäre der Bereich „sprachsensibler Fachunterricht“ sinnvoll.